
Die Immobilienwirtschaft steht am Anfang eines tiefgreifenden Wandels, ausgelöst durch breite und parallel stattfindende Veränderungen in Technologie (z.B. Digitalisierung), Wirtschaft (z.B. Globalisierung, zunehmende Wettbewerbsintensität, zunehmende Serviceorientierung) und Gesellschaft (z.B. demografischer Wandel). Da Marktteilnehmer und Unternehmen der Immobilienwirtschaft auf diesen Wandel reagieren, sprechen wir von einer Transformation der Immobilienwirtschaft. Sie wird damit durch mehrere, gleichzeitig wirkende Megatrends ausgelöst und führt zu einem Anpassungsbedarf aller Geschäftsmodelle des bau- und immobilienwirtschaftlichen Wertschöpfungssystems. Gleichzeitig bietet sie große Potenziale für neue Geschäftsmodelle.
In der Unternehmenspraxis werden diese Veränderungsprozesse zwar gesehen, aber noch nicht in voller Breite erkannt. Um nur einige Beispiele zu nennen: Unternehmen benötigen zunehmend flexible Immobilienlösungen, New Work fordert neue Bürokonzepte, und die Flächennachfrage verändert sich gravierend. Jeder redet derzeit von Digitalisierung. Wie diese gemeinsam mit anderen Treibern allerdings genau auf die Geschäftsmodelle wirkt, bleibt dementgegen oft noch unklar. Das Forschungsprofil verfolgt daher das Ziel sowohl wissenschaftlich als auch praxisorientiert aufzuzeigen, welchem Handlungsdruck die einzelnen Akteure ausgesetzt sind und identifiziert den Anpassungsbedarf tradierter immobilienwirtschaftlicher Geschäftsmodelle, Produkte und Prozesse. Dazu werden alle immobilienwirtschaftlichen Akteursgruppen, insbesondere gewerbliche Nutzer, Projektentwickler, leistungswirtschaftliche Dienstleister, Planer, Bauunternehmen, Finanzierer und Investoren erforscht. Im Ergebnis zeigt sich wie weltweite Megatrends über die Mechanismen veränderter Flächennutzung und Kapitalanlage in die deutsche Immobilienwirtschaft eindringen und wie die digitale Transformation dazu beitragen kann, die Zukunftsfähigkeit immobilienwirtschaftlicher Geschäftsmodelle zu erhalten. Darauf aufbauend ergeben sich Managementansätze, um den zukünftigen Herausforderungen zu begegnen und die Transformation zu gestalten.